Die Vision der "kurzen Wege im Alltag" begeistert: In 10 Minuten zu Fuss oder mit dem Fahrrad zu den wichtigsten Einrichtungen – wie grossartig wäre das? Doch dafür braucht es mehr als nur gute Ideen bspw. in kommunalen Richtplänen – es braucht eine solide quantitative Grundlage für die Interessenabwägung!
🔑 Was ist entscheidend?
Damit diese Vision Realität wird, muss an mit dem öffentlichen Verkehr gut erschlossene Standorte (alle 16 Minuten und häufiger) eine Mindestdichte bei der Interessenabwägung geprüft werden:
👉 10 000 Einwohnende und idealerweise halb so viele Arbeitsplätze auf einem 500-Meter-Radius.
Statistische und Geoinformations-Daten zeigen, dass erst bei dieser kritischen Masse Zersiedlung und zunehmender Autoverkehr wirksam eingedämmt werden können. Gleichzeitig entstehen erst dadurch lebendige Stadtquartiere mit vielen Fussgängern und kurzen Wegen. Lassen wir diese Quantitäten bei der Innenentwicklung nicht zu, resultieren zwangsläufig Zersiedlung, Autoverkehrszunahme und Gentrifizierung in den Städten. Egal wie qualitätssichernd Projekte städtebaulich geplant und umgesetzt werden, eine nachhaltige Raum- und Immobilienentwicklung kann nur gelingen, wenn auch die notwendige Quantität an Einwohnenden und Beschäftigten in einer Nachbarschaft vorhanden ist. Nur dann werden diese Gebiete wirklich lebendig und zukunftsfähig.
Beispiele wie der Idaplatz in Zürich, Breitenrain in Bern oder der Bahnhof in Vevey zeigen, dass Standorte, welche diese Mindestdichte überschreiten, attraktiv und begehrt sind. Es sind bereits funktionierende 10-Minuten-Nachbarschaften. Und ja, diese Orte sind historisch gewachsen, d.h. Ihre städtebauliche Struktur wurde vor Einführung der Bau- und Zonenordnungen gesetzt – doch warum sollten wir es heute nicht genauso gut machen können wie früher? 𝐖𝐚𝐬 𝐟𝐫ü𝐡𝐞𝐫 𝐦ö𝐠𝐥𝐢𝐜𝐡 𝐰𝐚𝐫, 𝐦𝐮𝐬𝐬 𝐝𝐨𝐜𝐡 𝐚𝐮𝐜𝐡 𝐡𝐞𝐮𝐭𝐞 𝐦ö𝐠𝐥𝐢𝐜𝐡 𝐬𝐞𝐢𝐧. 𝐄𝐢𝐠𝐞𝐧𝐭𝐥𝐢𝐜𝐡 𝐬𝐨𝐥𝐥𝐭𝐞𝐧 𝐰𝐢𝐫 𝐞𝐬 𝐬𝐨𝐠𝐚𝐫 𝐧𝐨𝐜𝐡 𝐛𝐞𝐬𝐬𝐞𝐫 𝐦𝐚𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐤ö𝐧𝐧𝐞𝐧! Schliesslich haben wir heute bessere Werkzeuge, Technologien und mehr Wissen. Dieser Ehrgeiz sollte uns antreiben!
🔍 Wie setzen wir das in der Schweiz um?
Mit modernen GIS-Tools lässt sich genau analysieren, wo 10-Minuten-Nachbarschaften geschaffen werden sollten. Planende haben die Aufgabe, durch fundierte Interessenabwägung die richtigen planerischen Grundlagen in Richtplänen und Bauordnungen festzulegen.
🛠️ Zeit für mutige Entscheidungen!
Werden wir den Herausforderungen gerecht und schaffen wir mehr lebenswerte, nachhaltige und qualitativ hochwertige Nachbarschaften!
𝐅𝐮𝐧-𝐐𝐮𝐢𝐳: Wie viele Hochhäuser (Gebäude mit einer Höhe von mehr als 25 m) befinden sich innerhalb eines 500-Meter-Radius rund um den Idaplatz?
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