Genau das prüften die Studierenden von Sibylle Wälty im Rahmen des Departement Architektur (D-ARCH) ETH Zürich Kurses "4D Geodesigning Urban Transformation". In StoryMaps präsentierten sie ihre städtebaulichen Entwürfe für 10-Minuten-Nachbarschaften in der Stadt Zug.
Die Ergebnisse:
🏙️ Einwohnerdichten:
In vier ausgewählten Gebieten können die Mindestanforderung an 10-Minuten-Nachbarschaften mit über 10 000 Einwohnern auf einem 500-Meter-Radius durch die Modellierung von Aufstockungen, Anbauten, Ersatzneubauten und teilweise Neubauten erreicht werden.
📊 Verhältnis zwischen Einwohnenden und Beschäftigten:
Nur in einem am Stadtrand gelegenen Gebiet konnte das aus Sicht der 10-Minuten Nachbarschaft ideale Verhältnis von 2 Einwohnenden zu 1 Beschäftigten in Vollzeitäquivalenten erreicht werden.
In anderen, zentraler gelegenen Gebieten konnte der Beschäftigtenüberhang zwar reduziert, aber durch die zusätzlichen Einwohnenden nicht vollständig kompensiert werden.
🔆🏘️ Konzept der 10-Minuten-Nachbarschaft als Ausgangspunkt für Interessenabwägungen:
Die 4D städtebaulichen Szenarien der Studierenden zeigen, dass das Konzept der 10-Minuten-Nachbarschaft der Ausgangspunkt für Interessenabwägungen ist. Aufgrund standortbezogener Faktoren kann es jedoch nicht konsequent umgesetzt werden, das heisst das für die Versorgungseinrichtungen ideale Verhältnis zwischen 2 Einwohnende und 1 beschäftigten Person in Vollzeitäquivalenten kann nicht immer erreicht werden. Dennoch erreicht man nachhaltigere Stadtstrukturen, wenn man sich an einem Zielwert im Sinne der 10-Minuten-Nachbarschaften orientiert, der Dichten ermöglicht, die Zersiedlung, Verkehr und Gentrifizierung eindämmen.
Es wäre spannend, die Interessenabwägung mit allen weiteren relevanten Interessen abzuschliessen. Interessierte Kantone, Gemeinden und Grundeigentümer dürfen sich gerne bei Resilientsy melden, um an weiteren Standorten ähnliche Prüfungen mit umfassenden Interessenabwägungen durchzuführen.
🔍 Entdecken Sie die StoryMaps powered by ArcGIS:
Schauen Sie sich die StoryMaps an und lassen Sie sich von den 4D-visualisierten 10-Minuten-Nachbarschaften in der Stadt Zug inspirieren: 10-Minute-Neighbourhoods Zug (arcgis.com)
Ein herzlicher Dank gilt all jenen, die während des Semesters wertvolle Inputs und Diskussionen zur Planung und Stadtentwicklung beigetragen haben, insbesondere Gabriela Barman Krämer und Silas Trachsel von Stadt Zug, Weiss Beat vom techclusterzug sowie Mirjam Züger von KCAP zu Planung und Städtebau sowie Till Schmid von Esri R&D Center Zurich zu ArcGIS Urban und Edvardas Bukota für die Datenbereitstellung auf ArcGIS Online und Moodle.
Ein herzliches Dankeschön an die Studierenden und Silas Trachsel Stadt Zug, Till Schmid Esri R&D Center Zurich, Sophie Sturzenegger Esri Schweiz AG sowie Christian Sailer, Educational Developer ETH Zürich.
Comments