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Am Scheideweg der Stadtplanung: Innere Verdichtung im Fokus 🏙️🛤️

Autorenbild: ResilientsyResilientsy



Am 24. Mai 2024 stand an der Jahrestagung des ETH Wohnforum - ETH CASE an der ETH Zürich das Thema "innere Verdichtung" im Mittelpunkt der Diskussion. Hier sind die drei wichtigsten Erkenntnisse des Tages:



1. Fazit zur Zersiedlung:


📈 Wenn an zentralen Standorten nicht genug Wohnraum gebaut werden kann, entsteht dieser an peripheren Orten – mit negativen Auswirkungen auf Boden- und Ressourcenverbrauch, Verkehr und die Leistbarkeit von Wohnen. Oder er entsteht gar nicht und wird aufgrund der regulatorischen Einschränkungen überall teurer.


👥 Viele fordern, der Staat solle den Boden besitzen und bauen. Doch auch der Staat muss sich an die gleichen Regulierungen halten wie private Eigentümer. Er kann daher nicht wesentlich mehr Wohnraum an zentralen Standorten schaffen, selbst mit Sondernutzungsplänen, da erhebliches Abweichen von der Grundordnung nicht rechtmässig ist.


2. Fazit zur Planung:


📍 Wir kommen nicht darum herum, die Bau- und Zonenordnungen in Gemeinden anzupassen, die sich für mehr 10-Minuten-Nachbarschaften eignen. Im Kanton Zürich müssen nebst der Stadt Zürich weitere 37 Gemeinden die Bau- und Zonenordnung entsprechend anpassen, siehe Fotos 👇. Das Zulassen solcher Nachbarschaften ist die erste Aufgabe der Raumplanung bzw. der Nutzungsplanung/Bau- und Zonenordnung. 





3. Fazit zum Bauen im Bestand:


🏗️ Wie Prof. Dr. Christian Hilber aufgezeigt hat, sind wir in der Schweiz an einem Scheideweg. Denn bei einer zu hohen Regulierungsdichte, d.h. zu restriktiven Bau- und Zonenordnungen, wird Wohnraum, wie in England heute schon, für viele unerschwinglich werden. Um dies zu vermeiden, muss die Politik und die Raumplanung auch die Opportunitätskosten von Angebotsrestriktionen berücksichtigen. Siehe Foto 👇. Wenn wir nur noch ohne Abriss bauen wollen, entsteht erwiesenermassen nicht genug Wohnraum an zentralen Standorten, was zur Zersiedlung und erhöhtem Verkehr führt. 





🌱 Es ist notwendig, an geeigneten Standorten durch Neubau auf Bestand oder Ersatzneubauten erheblich mehr Wohnraum zu schaffen, um eine nachhaltige Raumentwicklung, leistbaren Wohnraum und die Netto-Null-Ziele zu erreichen. Einseitig nur die CO2-Emissionen und den Ressourcenverbrauch vom Abriss zu berechnen, ist unvollständig. Es braucht beim Entscheid über Abriss oder Neubau eine Vollkostenrechnung, die Zersiedlung und Verkehr miteinbezieht. .



Lebenswerte Städte entstehen nur durch eine umfassende und datenbasierte Interessenabwägung bei der Ausarbeitung der Bau- und Zonenordnung. Gerne unterstützen wir Sie mit Resilientsy dabei, Ihren Beitrag zum Vollzug des vor 10 Jahren revidierten Raumplanungsgesetzes zu leisten.


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