Dichtestress in der Schweiz? Ja, aber er ist gemacht, nicht gegeben.
- Sibylle Waelty
- 14. Juli
- 1 Min. Lesezeit
In der NZZ am Sonntag wurde ich von Daniel Friedli im Artikel “Die Schweiz, plötzlich ein Eng-Land? Wo es effektiv dichter geworden ist und wo nur gefühlt” zum Thema Dichtestress befragt (Link im Kommentar). Ein Begriff, der immer häufiger in politischen Debatten auftaucht.
👉 Doch das Problem ist nicht die bauliche Dichte, sondern die fehlgeleitete Raumentwicklung und die fortschreitende Zersiedelung.
Stau auf den Strassen, überfüllte Züge und fehlende Erholungsräume sind keine Naturgesetze. Sie entstehen, weil die Schweiz weiterhin an ungeeigneten, schlecht erschlossenen Lagen baut.
👉 Stattdessen sollten in der Raumplanung an geeigneten Orten durch Innenentwicklung 10-Minuten-Nachbarschaften ermöglicht werden.
Mit mehr 10-Minuten-Nachbarschaften – und davon gibt es bereits funktionierende und begehrte Beispiele in einzelnen Klein- und Grossstädten – also kompakt gebauten, gut vernetzten Quartieren mit kurzen Alltagswegen und einem ausgewogenen Verhältnis von Wohnraum und Arbeitsplätzen, kann die nach wie vor wirtschaftlich und bevölkerungsmässig wachsende und alternde Schweiz:
✅ Alltagsmobilitätsstress reduzieren,
✅ öffentlichen Raum für Bewegung, Erholung und Begegnung zurückgewinnen und
✅ lokale Läden sowie Dorfzentren wiederbeleben.
Mehr Menschen zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs = weniger Stau und entlastete Züge = mehr Lebensqualität – für alle, ob zu Fuss, mit dem Velo, im öV oder im Auto.
Das Potenzial für Innenentwicklung ist da. Was fehlt, sind die planerischen Voraussetzungen, um es gezielt zu nutzen.



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