Die Herausforderungen im Tessin sind teilweise anders gelagert als in der Deutschschweiz. Das Bevölkerungswachstum ist im Tessin langsamer und die Region ist von einer Überalterung geprägt. 👵👴
Hinzu kommt die starke Zersiedelung und Polyzentrik, wie die Francesca Luisoni die Bürgermeisterin von Mendrisio es treffend formulierte: "una città policentrico et diffusa". Produktion hier, Gewerbe dort, Einkaufen und Wohnen wieder woanders – die Alltagswege sind lang und oft am bequemsten mit dem Auto zurückzulegen. 🚗 Doch auch der gute ÖV und Sharing-Angebote für Autos und Velos ermöglichen ein autofreies Leben. 🚲🚌 Ein Gast berichtete von seiner Entscheidung, nach dem Architekturstudium in der Deutschschweiz einen Wohnstandort zu wählen, der das Auto überflüssig macht. Seine Analyse: Mendrisio zu zersiedelt, Bellinzonas Bahnhof zu weit vom Zentrum, Luganos Bahnhof oben, Zentrum unten – also Locarno für ihn als ideale Lösung! 🌆
Aber auch der Immobilienmarkt spielt verrückt. 🏡 Es wurde viel gebaut, vor allem Zweit- und Luxuswohnungen. An zentralen Lagen mangelt es jedoch an leistbarem Wohnraum, und Genossenschaften haben Schwierigkeiten, Grundstücke zu erwerben. So bleibt marianna Alianos Genossenschaft ohne Land eine Theorie, während das Grazia Bianchi-Projekt an schwieriger Lage in Mendrisio eigentlich einen Nobelpreis für Biodiversität verdient hätte. 🏅🌿
Ein grosses Dankeschön an Francesca Cellina für die tolle Moderation 🎤 und an Monique Bosco-von Allmen für die beinahe simultane Übersetzung der Beiträge von Sibylle Wälty. Auch herzlichen Dank an die Gäste für ihre aktive Teilnahme – es war ein bereichernder Abend! 🙌
Die in der Ausstellung gezeigten Filme sind übrigens auf quartieri-da-10-minuti.ch mit italienischen Untertiteln verfügbar und weiteres Material in italienischer Sprache wird folgen. 📽️🇮🇹
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