Wie gut trägt die Raumplanung zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei?
- Resilientsy

- 7. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Um diese Frage ging es im Kurzinterview mit Fabian Cortesi beim Kick-off des Swissbau Lab 2026. Ein grosses Dankeschön für die Einladung als Expertin zur Stossrichtung Schweiz im Klimawandel.
Meine Antwort: Nicht gut genug.
Denn wir planen aktuell noch:
❌ einseitig,
❌ intransparent und
❌ (immer noch!) in PDFs.
Was heisst das konkret?
1. Einseitige Planung
Die Siedlungsbegrenzung ist in vielen kantonalen Richtplänen verankert. Aber wo ist das Gegenstück?
Wie schaffen wir lebendige, kompakte Strukturen innerhalb der bestehenden Siedlungen? Ohne tragfähige Raumpläne droht weitere Zersiedelung.
2. Fehlende Transparenz trotz Datenfülle
Wir wissen, wo Verdichtung sinnvoll wäre und wo Pläne nicht mehr zur Realität passen.
Aber: Wer schaut wirklich hin?
Vielleicht, weil es unbequem ist, das eigene System zu hinterfragen?
3. Planen in PDF
Klingt nach Satire, ist aber Realität:
Wir bräuchten:
✅ Datenbasierte Tools mit Zoomstufen
✅ 4D-Szenarien für Gebäude & Freiraum
✅ Aufgeklärte Partizipation, also echte Mitgestaltung durch die Bevölkerung
Doch stattdessen planen wir oft immer noch mit statischen, gedruckten Plänen.
Was wäre der grösste Hebel für den Klimaschutz?
Kompakte Siedlungsstrukturen!
Wie der IPCC im Klimabericht (Kap. 8) betont:
Sie sparen CO₂ nicht nur beim Bauen, sondern im Alltag durch kurze Wege.
10-Minuten-Nachbarschaften sind kein Buzzword, sondern ein konkretes Konzept für ein klimafreundliches und alltagstaugliches Leben.
Nur: Sie werden noch viel zu oft ignoriert oder belächelt.
Schwammstadt/Biodiversität + kurze Wege = mehrfache Wirkung
Wenn wir Flächen vom Autoverkehr zurückgewinnen, können wir sie entsiegeln, begrünen und besser nutzen. Besonders in einer älter werdenden Gesellschaft, die von kurzen Wegen und ruhigen Plätzen, wie einem Bänkli unter einem schattigen Baum, profitiert.
Fussverkehr = positiver Nutzen
für Klima, Gesundheit und Haushaltsbudgets.
Mein Appell an alle Planende & Entscheidungstragende:
Raumplanung muss sich weiterentwickeln:
✅ Klarheit, wo künftiges Bevölkerungswachstum Platz findet.
✅ Tools, die verständlich und nutzbar sind.
✅ Der Mut, Daten ernst zu nehmen und danach zu handeln.
Let’s rethink Raumplanung. Nicht morgen, sondern jetzt.



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