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15-Minuten Stadt, Superblocks, Aufstockungen, Anbauten oder mehr gemeinnütziger Wohnungsbau alleine genügen nicht! 

Vergangene Woche durfte ich bei BURRI public elements AG ein Referat halten und am Podium teilnehmen. Meine zentrale Botschaft:


15-Minuten Stadt, Superblocks, Aufstockungen, Anbauen oder mehr gemeinnütziger Wohnungsbau sind wichtige Ansätze. Sie reichen allein aber nicht aus, um Klimaziele, Mobilitätswende und ausreichend leistbaren Wohnraum zu erreichen.


Die genannten Massnahmen ändern nichts an der Grundordnung der Nutzungsplanung, die jedoch den entscheidenden Unterschied machen würde.


Nutzungspläne sollten von den Gemeinden alle 15 Jahre gesamthaft revidiert werden. Sie sind das Instrument, um eigentümerverbindlich und mit Blick auf Immobilienzyklen Planungssicherheit und zukunftsfähige Siedlungsstrukturen zu ermöglichen.


Spannend war der Input von Joël Luc Cachelin mit dem Begriff: Exnovation. Bei der Exnovation wird eine etablierte Praxis beendet. Genau das braucht es in der Raumplanung. Die vor 60 Jahren eingeführte, nutzungstrennende und zweidimensionale Nutzungsplanung muss beendet werden.  Eine 4D-Planung mit Lebenszyklen, Szenarien und aufgeklärter Partizipation muss eingeführt werden. Nur so entstehen an geeigneten Orten mehr 10-Minuten-Nachbarschaften.


Der Beitrag von Sebastian Mühlemann zeigte eindrücklich: Ein Baum im Topf kann die Oberflächentemperatur auf dem Messeplatz Basel um bis zu 18 Grad senken. Eine smarte Übergangslösung, aber eben keine echte. Wie Sebastian auch mitteilte, gehört ein Baum eigentlich in die Erde. Dort entfaltet er seine volle Wirkung.


Am Beispiel Messeplatz wird die Absurdität sichtbar: Unterirdisch Parkplätze, oberirdisch nur Topfbäume. Ein zentraler Platz mitten in der Stadt, gross, versiegelt, heiss und dadurch nur selten nutzbar.


Stattdessen bräuchte es hier eine vorausschauende Planung: mehr Wohnraum in Gehdistanz, eine Begrünung mit Bäumen im Boden und ein Platz, der den Alltag trägt und zwar nicht nur Spitzenmomente. Erst dann entsteht Klimaschutz. Mehr Bewohner:innen heisst auch: weniger Autos. Und dann kann der Baum wachsen, wo er hingehört, nämlich dauerhaft in der Erde, mit grösserer Wirkung.


Herzlichen Dank an Tanja Scholze für die Einladung, Organisation und das Bild © BURRI public elements, Glattbrugg, Stephan Oetiker für die Moderation und allen Anwesenden für den Teilnehmenden für den spannenden Austausch!


ree

 
 
 

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