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Die 6. Landessprache der Schweiz: Mitwirkung

Wie viele Landessprachen hat die Schweiz?


Die Frage stellte Moderatorin, Daniel Lager, am Forum Schweizer Wohnbaugenossenschaften die Teilnehmenden.


Die meisten von uns antworten reflexartig: „Vier“. Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch.


Doch wer im Bau- und Planungsbereich arbeitet, kennt längst eine fünfte Landessprache: die Einsprache.


Und es gibt noch eine sechste, die für unsere Zukunft entscheidend ist: die Mitsprache. Sie sollte die aktive, aufgeklärte Mitwirkung der Bevölkerung an der Raumplanung sein.

Und genau dieses Thema greift auch eines der Plakate der Wanderausstellung 10-Minuten-Nachbarschaften auf, die im Rahmen des Forums für einen Tag im KKL zu sehen war (siehe Foto unten). 


Was bedeutet Mitsprache bzw. Mitwirkung in der Raumplanung?


Mitsprache bzw. Mitwirkung sollte mehr als ein Wunschkonzert sein. Sie bedeutet:

  • Aufgeklärte Beteiligung: Die Bevölkerung versteht die Grundlagen der Planung.

  • Verschiedene Szenarien für die Zukunft: Chancen und Risiken werden offen dargestellt.

  • Auf Daten basierende Grundlagen: Entscheidungen basieren auf nachvollziehbaren Informationen.


Zu oft erleben wir bei der Mitwirkung aber leider das Gegenteil: Die Bevölkerung wird zu spät einbezogen, bekommt unklare Informationen oder fühlt sich überrollt von Sondernutzungsplänen und Bauprojekten. Das führt zu Frust (und Einsprachen) statt zu echtem Mitwirken.


Mitwirkung in Form der aufgeklärten Partizipation in der Praxis: Flawil als Beispiel


In Flawil begleiten wir als Resilientsy die Ortsplanung mit einem neuen Ansatz:

  • Drei Szenarien zeigen Chancen und Risiken für die Zukunft  transparent auf.

  • Die Bevölkerung kann informiert und strukturiert ihre Meinungen einbringen.

  • Statt Überraschungen bei Bauprojekten ermöglicht dies eine vorausschauende Planung von Wohnraum, Grünflächen und Mobilität.


Die rechtliche Basis


Die Pflicht, die Bevölkerung über die Planung zu informieren, und die Mitwirkung sind gesetzlich in Art. 4 des Bundesgesetzes über die Raumplanung (RPG) verankert. Behörden müssen die Bevölkerung über Ziele und Ablauf von Planungen informieren und sicherstellen, dass sie sich einbringen kann. Gut organisierte Mitwirkung kann Konflikte frühzeitig lösen, die Genehmigungsbehörden entlasten und langfristig zu besseren Entscheidungen führen.


Fazit


Die Schweiz hat nicht nur vier Landessprachen, sondern sechs:

  1. Deutsch

  2. Französisch

  3. Italienisch

  4. Rätoromanisch

  5. Einsprache

  6. Mitsprache


Mitsprache ist entscheidend für eine nachhaltige, demokratische und zukunftsfähige Raumplanung. Wer sie ernst nimmt, schafft Chancen statt Frustration.


Wollen Sie das Bewusstsein in der Bevölkerung für die Wichtigkeit der 6. Landessprache, aufgeklärte Mitwirkung, und eine zukunftsfähige Raumentwicklung mit mehr 10-Minuten-Nachbarschaften schärfen?


👉 Bringen Sie die Ausstellung, den Spaziergang und/oder ein Podium in Ihre Gemeinde!





 
 
 

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