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„Regulierung beim Bauen ist schlimmer als im Banking.“

Das sagte Sergio P. Ermotti gestern am Jahresanlass von Entwicklung Schweiz / Développement Suisse Schweiz.


Während im Banking täglich Milliarden bewegt werden, dauert es beim Bau manchmal ein Jahr, um einen Velounterstand zu bewilligen.


Die Schweiz lag laut Ermotti vor ein paar Jahren bei Baubewilligungen weltweit auf Rang 50 – irgendwo zwischen „bitte warten“ und „vergiss es“.


Ermottis Haltung: „Ich wollte mir keine Vorwürfe machen, falls es schiefgeht.“

Mit diesem Mindset übernahm er 2023 erneut den CEO-Posten der UBS.


Genau diesen Mut braucht auch die Raumplanung.

Was gestern beim Anlass spürbar wurde: Es geht nicht mehr um das Ob, sondern um das Wie. Und um den Mut, bestehende Strukturen zu hinterfragen.


Ariane Widmer Pham zeigte, was in Genf möglich ist:

Genf muss jährlich 3’500 neue Wohnungen bauen und das ohne zusätzliche Einzonungen.


Mehr Stadt im Bestand. “Orte müssen Qualitäten erhalten, die sie heute noch nicht haben.”


Die „Weisse Zone“ im Kanton Zug, vorgestellt von Weiss Beat, bleibt spannend, aber auch voller Fragen. Eine Blackbox, auf deren Wirkung man hofft.


Was es für mehr Wohnraum wirklich braucht:

• Klare Vorgaben im kantonalen Richtplan für Gemeinden mit zu vielen Jobs und zu wenig Wohnungen.

• Eigentümerverbindliche Regeln in den kommunalen Grundordnungen.

• Regelmässige Updates der Nutzungsplanung – alle 15 Jahre.


Raumplanung ist kein Einzelsport.

Sie ist ein Mannschaftsspiel zwischen Verwaltung, Politik, Eigentümerschaft, Entwicklung und Bevölkerung.


Auf die abschliessende Frage von Sonja Hasler, was Sergio Ermotti als Präsident des Tessiner Fussballvereins FC Collina d’Oro vom Fussball gelernt habe, antwortete er gestern:

„Man braucht gute Spieler, aber vor allem eine gute Mannschaft.“


Mein Appell an die CEOs der Immobilienbranche:

Wer bauen will, muss zuerst an den Regeln mitbauen: mit Mitwirkung, Einsprachen und Engagement in Richt- und Zonenplanverfahren. 


Oder wie Bundesrat Albert Rösti, Vorsteher Generalsekretariat GS-UVEK es letztes Jahr auf den Punkt brachte:

Im Zweifel: Tu’s.


Fürschi Züri. Fürschi Schweiz.


Herzlichen Dank an Karin Bührer, Geschäftsführerin, und Martin Schmid Präsident von Entwicklung Schweiz, für den Mut zur offenen Debatte.



PS: Ein Post war nicht geplant – deshalb verzeiht das dürftige Bildmaterial.


Aber wenn schon sogar Sergio Ermotti über Mut spricht, dann muss er raus.



 
 
 

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