top of page

Von der ehemaligen zur heutigen 10-Minuten-Nachbarschaft in Bern

Am Samstag, bei kühlen Temperaturen und strahlend blauem Himmel, spazierten wir im Rahmen der Schweizer Wohntage des Bundesamtes für Wohnungswesen BWO von der Altstadt, der ehemaligen 10-Minuten-Nachbarschaft, in die heute einzige 10-Minuten-Nachbarschaft in der Stadt Bern und im Kanton Bern.


Klar wurde den Mitspazierenden, die rund 1’900 Personen, die heute rund um den Meret-Oppenheim-Brunnen wohnen, profitieren von einem grossen Versorgungsangebot im 10-Gehminuten-Radius. Dieses wird jedoch hauptsächlich von 25’000 Beschäftigten und anreisenden Konsumierenden getragen.


Zum Vergleich: 1860, als Bern im Wesentlichen aus der Altstadt bestand, lebten dort rund 13’000 Menschen, also das Siebeneinhalbfache der heutigen Zahl. Viele Gebäude sind heute nur noch die Hülle dessen, was sie einmal waren.


Über die derzeit für Autos und Trams gesperrte Kornhausbrücke herrschte beim Spaziergang reger Fuss- und Veloverkehr. Wer im Breitenrain wohnt, ist zu Fuss oder mit dem Velo momentan schneller in der Altstadt als mit dem öffentlichen Verkehr oder mit dem Auto. Die Strecke bietet auf der Brükce eine herrliche Aussicht, zieht sich aber zwischen Kursaal Bern und BKW AG etwas in die Länge. Entlang der Böschung ist die Strecke eintönig.


Ab dem Viktoriaplatz säumen kleine Läden die Moserstrasse in Gebäuden, die direkt an der Strasse stehen, teilweise mit Balkonen und Loggien. Wenige typische Blockränder mit Bäumen in den Hinterhöfen. In der Parallelstrasse stehen die Gebäude als Zeilen- oder Punktbauten bereits zurückversetzt mit Vorgärten und mehr privatem Aussenraum.


Und dann, überraschend, erreicht man den, auf einen 500-Meter-Radius bezogen, wohndichtesten Ort Berns. Rund um den Spielplatz Schützenweg wohnen rund 12’000 und arbeiten 5’500 Menschen. Vormittags noch leer, am Nachmittag voller Leben und Stimmen.


Der Spaziergang endete am Breitenrainplatz, wo Migros-Gruppe und Coop, eine Jura Apotheke sowie verschiedene Cafés und Restaurants das Alltagsangebot abrunden. Hier wird das vielfältige Quartierleben vor allem von den Menschen getragen, die in der Nachbarschaft wohnen und arbeiten. Wo am Vormittag noch Marktstände für Bewegung sorgten, kehrte am Nachmittag Ruhe ein. Und genau so funktionieren sie, die 10-Minuten-Nachbarschaften: mit einem kleinen, aber feinen Nachbarschaftsmarkt.


Wäre es nicht schön, mehr 10-Minuten-Nachbarschaften in der Stadt und im Kanton Bern zu haben?


Wie das gelingen könnte, diskutieren wir heute Abend mit Jeanette BeckMonika Suter und Martin Tschirren in der Hauptsitz im PROGR.


👉 Start: 19 Uhr. Kommt vorbei!



 
 
 

Kommentare


bottom of page