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Wie entsteht nachhaltige Zukunft in unseren Gemeinden?

Diese Woche durfte ich an einem Anlass im Restuarant Bären in der Gemeinde Suhr in meiner alten Heimatregion Aarau über ein Thema sprechen, das mich seit Jahren begleitet:


Wie schaffen wir die Voraussetzungen, damit in geeigneten Gemeinden 10-Minuten-Nachbarschaften entstehen können?


Wie im Kanton Thurgau, wo ich kürzlich war, erlebt auch der Kanton Aargau zweierlei:

1️⃣ Er wird zunehmend Heimat für Menschen, die im Kanton Zürich keinen passenden Wohnraum mehr finden.

2️⃣ Es gibt noch keine 10-Minuten-Nachbarschaften, obwohl einige Gemeinden geeignet wären.


Dabei wünschen sich genau das viele Menschen: Orte, an denen man nicht für jeden kleinen Alltagsschritt ins Auto steigen muss. Orte, wo es auf der Strasse wieder Begegnungen gibt, wo Erdgeschossnutzungen funktionieren, wo lokale Läden von der Laufkundschaft leben können und wo ein Quartier dadurch lebendiger, sicherer und attraktiver wird.


In der Gemeinde Flawil hat die zweite Runde der aufgeklärten Partizipation, die ich mit Resilientsy begleiten durfte, etwas Beeindruckendes gezeigt:


👉 Über 90 % wünschen kein Weiter wie bisher, sondern eine hochwertige Innenentwicklung, fast die Hälfte sogar das Ortszentrum als 10-Minuten-Nachbarschaft.


Warum?

Weil solche Quartiere den Alltag einfacher machen.

Weil Kinder wieder alleine unterwegs sein können.

Weil man seine Nachbarn öfter sieht.

Und weil lokale Geschäfte genügend Kundschaft in Gehdistanz haben.


Auch Suhr hätte dieses Potenzial. Rund um den Gasthof Bären – nur wenige Gehminuten vom Bahnhof – leben und arbeiten heue ähnlich viele Menschen wie in Flawil:

👉 ca. 3'600 Einwohnende und 1'800 Beschäftigte im 500-Meter-Radius.

Das Verhältnis stimmt; für mehr Leben im Quartier fehlt vor allem mehr Einwohnendichte.


Das heisst gut gestaltete Gebäude, vor allem fürs Wohnen aber auch mit gemischten Nutzungen, mehr Vielfalt, belebte Erdgeschosse, ein kurzer Weg zu allem Wichtigen und Räume, die Aufenthaltsqualität schaffen.


Damit das entstehen kann, müssen Gemeinden aber die richtigen Weichen stellen:


Im Richtplan, in der Grundordnung, in der Nutzungsplanung. Und genau jetzt, während der öffentlichen Mitwirkung zum Kapitel Siedlung im kantonalen Richtplan Aargau (noch bis 22. Dezember 2025), kann jede und jeder entscheidende Fragen einbringen.


💡 Laut meinen Modellierungen mit dem SUISPLU-Tool wäre auch Suhr absolut geeignet für eine 10-Minuten-Nachbarschaft. Warum also nicht in der nächsten Planungsrunde prüfen, was das konkret bedeuten könnte?


Was können Vereine, Eigentümerschaften, Politik oder Verwaltung tun?


Ein einfacher erster Schritt wäre, die Wanderausstellung „10-Minuten-Nachbarschaften“ in die Gemeinde zu holen.


Kombiniert mit einem Spaziergang und einem Podium entsteht daraus oft ein „Dorfklatsch über die Zukunft“ und zeigt, dass nachhaltige Veränderung nicht Angst machen muss, sondern Identität stiften kann.

 
 
 

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