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Wie viel Leben passt in die Berner Altstadt und in die ganze Stadt Bern?

Ursprünglich lautete der Onlinetitel meines Interviews in der Berner Zeitung: „Wir können bei der Berner Altstadt nicht einfach sagen: Ja, das ist halt Unesco-Weltkulturerbe.“ Ein bisschen provokativ, oder? Online wurde er inzwischen angepasst: „Im Grunde muss man schauen, dass nicht noch mehr Leute in kleine Orte ziehen.“ Beide Titel bringen das Thema gut auf den Punkt: Stadt Bern und geeignete Gemeinden im Kanton brauchen mehr 10-Minuten-Nachbarschaften und lebendige Quartiere. 


Die Berner Altstadt war einst das, was wir heute eine 10-Minuten-Nachbarschaft nennen würden: ein lebendiger Ort, wo gewohnt, gearbeitet und eingekauft wurde. Damals war alles in Gehdistanz. Heute wird dort vor allem gearbeitet und eingekauft.


Für die gesamte Stadt Bern galt vor rund 60 Jahren ein Verhältnis von zwei Einwohnenden pro Beschäftigtem (2:1).


Heute liegt es bei 1:1 – also halb so viele Wohnende im Verhältnis zu den Arbeitsplätzen wie früher, weil sich die Anzahl der Beschäftigten seither verdoppelt hat.


Diese Entwicklung zeigt, wie stark sich die Stadtstruktur in den letzten Jahrzehnten verändert hat.


Gerade jetzt, wo die Grundordnung der Nutzungsplanung der Stadt Bern überarbeitet wird, bietet sich eine Chance:

👉 Die Altstadt wieder stärker als Wohnort zu denken.

👉 Und Bern als Ganzes so weiterzuentwickeln, dass mehr 10-Minuten-Nachbarschaften entstehen können, denn aktuell gibt es in der Stadt und im Kanton Bern erst im Breitenrain eine solche Nachbarschaft, obwohl die ganze Stadt Bern und 18 weitere Gemeinde im Kanton Voraussetzungen dafür bieten würden, wenn sie Ihre Grundordnung der Nutzungsplanung entsprechend anpassen würden. 


Und ja, der erste Online-Titel war clickbaitig, danke fürs Anpassen. Umso mehr danke ich Mirjam Comtesse, dass im Gespräch im Café Himmel in der Stadt Baden viel Raum blieb für die eigentliche Frage: Wie kann die Stadt Bern mehr 10-Minuten-Nachbarschaften ermöglichen und so den Druck von zur Innenentwicklung weniger geeigneten Gemeinden nehmen.


🗓️ Wer das Thema vertiefen möchte:

• Vom 3.–17. November steht die Wanderausstellung 10-Minuten-Nachbarschaften beim Meret-Oppenheim-Brunnen in Bern.

• Stadtspaziergang: Samstag, 8. November um 14 Uhr, Start beim Meret-Openheim-Brunnen

• Podiumsdiskussion: Dienstag, 11. November um 19 Uhr, in der Hauptstadt im Progr. Mit Martin Tschirren Bundesamt für Wohnungswesen BWOMonika Suter Kanton Bern und hoffentlich jemand von der Stadt Bern.


 
 
 

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