Wirtschaftsförderung ohne Wohnraumstrategie ist verantwortungslos.
- Sibylle Waelty
- vor 12 Stunden
- 2 Min. Lesezeit
Der Kanton Aargau will mit einer Wirtschaftsoffensive neue Arbeitsplätze schaffen. Doch was als Aufschwung verkauft wird, droht zum wohnpolitischen Bumerang zu werden:
👉 Mehr Jobs heisst nicht automatisch kürzere Wege.
👉 Neue Erwerbstätige brauchen Wohnraum, der aber fehlt.
🔻 In Aarau, Baden und weiteren Aargauer Gemeinden stagniert der Mietwohnungsbau, die Preise steigen.
🔻 Die baulichen Kapazitäten an zentralen Standorten reichen nicht aus.
Ein Artikel in der Aargauer Zeitung von Mark Walther und Rahel Künzler das Problem auf den Punkt (Link im Kommentar 👇):
Michael Siegenthaler, ETH Zürich:
«Das Stellenwachstum ist die Kernursache der Zuwanderung – das ist gar nicht anders möglich.»
Ich selbst werde dazu wie folgt zitiert:
„Städte wie Zürich oder Zug schränken den Zuzug durch restriktive Wohnraumplanung stark ein. Die Folge: Immer mehr Erwerbstätige ziehen in den Aargau. Dort entstehen aber ebenfalls Engpässe bei bezahlbarem Wohnraum.“
⚠️ Wird nun gezielt Wirtschaft angesiedelt, ohne in den Raumplänen Wohnraum in Arbeitsplatznähe zu ermöglichen, droht:
– Mehr Pendelverkehr & Stau
– Zersiedelung
– Soziale Spannungen
Mein Fazit im Artikel:
„Wenn die Innenentwicklung nicht konsequent vorangetrieben wird, führt das unweigerlich zu einer Einzonung von Bauland – mit negativen Folgen für Landschaft, Infrastruktur und nachhaltige Stadtentwicklung.“
Wirtschaftswachstum braucht Wohnraum.
Dafür braucht es:
✔️ Mutige kantonale Richtplanrevisionen
✔️ Konsequent umgesetzte Innenentwicklung in der kommunalen Nutzungsplanung
✔️ Ein realistisches Verhältnis von Jobs zu Einwohnenden (1:2) in kurzer Distanz
Beispiel Stadt Baden:
Die neue BNO soll 6300 neue Einwohnende ermöglichen. Der Entwurf bietet aber kaum realen Raum dafür. Innenentwicklung bleibt abstrakt statt konkret.
Mein Appell:
Wirtschaftsförderung und Wohnbaupolitik müssen zusammengedacht und -geplant werden.
📅 Am 4. Juni diskutiere ich bei Tsüri.ch mit André Odermatt, Armin Isler und Karin Bührer: Wie schaffen wir mehr Wohnraum für Zürich? Anmeldung erforderlich 👇!
📣 Wer sich zur BNO der Stadt Baden einbringen will: Meldet euch bei mir. Die Mitwirkung läuft noch bis Ende Juni.
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