🏗️ Zersiedelung ist kein Versehen. Sie ist Resultat mangelhafter Raumplanung.
- Miriam Lüdi
- 17. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Genau deshalb steht die Immobilienbranche heute vor Herausforderungen, die sie nicht auf Baugesuchsebene lösen kann. Wer nachhaltige Bauprojekte realisieren will, muss bei der Raumplanung mitwirken. Dort werden nämlich die Weichen gestellt.
Ich durfte im CAS Sustainable Real Estate an der Universität Basel unterrichten und mit Branchenprofis diskutieren:
👉 Warum entstehen in Zentren kaum Wohnungen, aber viele Büros?
👉 Weshalb entdichten Ersatzneubauten?
👉 Wieso „verdichten“ wir an peripheren Lagen: mit mehr Flächenverbrauch pro Kopf, mehr Verkehr, mehr Emissionen?
Warum geht es nicht voran mit der Innenentwicklung?
- Weil die Raumplanung an den falschen Orten Wohnraum ermöglicht und an den richtigen Orten Wohnraum verhindert.
- Weil wir am falschen Hebel ansetzen: Lärmschutz-Lockerungen, ISOS-Debatten oder beschleunigte Verfahren helfen wenig, wenn die Raumplanung mangelhaft bleibt.
💡 Die Zielkonflikte, die heute jedes Baugesuch lähmen, müssten viel früher gelöst werden, nämlich im Raumkonzept, in Richtplänen und Zonenordnungen.
Was jetzt nötig ist:
✅ Aktive Mitwirkung der Branche bei Richtplänen & Zonenordnungen.
✅ Planungsgrundlagen, die nachhaltige Projekte und die Entstehung von mehr 10-Minuten-Nachbarschaften ermöglichen.
✅ Einsprachen von Grundeigentümer/-innen gegen mangelhafte Raumplanung und zwar für mehr nachhaltige Innenentwicklungen an geeigneten Standorten.
Wer Raumplanung als strategisches Thema des Immobilienmanagements begreift, baut nicht nur nachhaltiger, sondern auch profitabler:
🔹 Dichte, zentrale Projekte mit mehr Ertrag.
🔹 Klarere Verfahren mit mehr Rechtssicherheit.
🔹 Weniger Widerstand dank nachvollziehbarer Strategie in der Raumplanung.
Nachhaltige Nachbarschaften entstehen nicht (nur) durch CO₂-Zertifikate, sondern durch kluge Raumplanung. Genau hier kann die Branche ansetzen: mit aktiver Mitwirkung in der Raumplanung, um dieses Ziel wirklich zu erreichen.
Danke an Pascal Gantenbein, Aya Kachi und Jörg Schläpfer für die Einladung und den tollen Austausch im CAS. Danke auch allen Teilnehmenden für euer Engagement und eure Offenheit für neue Perspektiven.

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